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Mittwoch, 15. Februar 2017

Zu Besuch in Aix-les-Bains



Anfang Februar ging es endlich wieder auf eine kleine Reise, zu meiner Freundin Saskia. Sie ist, auch im Rahmen eines service civique, Rudertrainerin in Aix-les-bains. Ich habe schon länger vorgehabt, sie zu besuchen, und weil wir keinen anderen Termin gefunden haben, der uns beiden gepasst hat, habe ich mich recht kurzfristig entschlossen, vom 04. bis 08. Februar zu ihr zu fahren. 


Generell war mein Aufenthalt dort unten recht regnerisch. Am Sonntagvormittag hatten wir deshalb wenig Motivation das Haus zu verlassen. Als es entgegen unserer Hoffnung nicht aufgehört hat zu regnen, sind wir beim Durchstöbern mehrerer Wetterseiten auf eine gestoßen, die behauptet hat, in Genf sei es trocken. Als Regenflüchtlinge haben wir uns also im Auto auf dem Weg nach Genf gemacht. Nachdem wir zweimal auf der Autobahn gedreht haben, mit sehr beschlagenen Scheiben eine Weile an der Grenze hin- und hergefahren sind und Angst hatten, auf eine Vignette-pflichtige Schweizer Autobahn zu geraten, sind wir schließlich gegen 16 Uhr im regnerischen Genf angekommen. Wenig später hat es sogar aufgehört zu regnen und nur noch phasenweise genieselt. 

Ein Glück war es trocken in Genf.



So nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter,
es gibt nur schlechte Kleidung."

Wir hatten beide vorher keine Vorstellung von Genf und sind einfach drauflosgelaufen. Falls wir bei unserem Spaziergang an Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen sein sollten, war das reiner Zufall. Trotzdem haben wir ganz hübsche Ecken gesehen und konnten uns gut vorstellen, dass diese Stadt bei schönem Wetter und Sonnenschein bestimmt schön ist. Als es dunkel wurde, hat es gänzlich aufgehört zu nieseln und die sich in den Pfützen spiegelnden Lichter haben der Uferpromenade eine besondere Atmosphäre verliehen. Bald waren wir aber komplett durchgefroren und sind wieder heimgefahren; um einiges weniger verloren als auf der Hinfahrt.









Am Montag sind wir in die Berge gefahren, auf den Revard. Ich muss dazusagen, dass ich noch nie im Winterurlaub in den Bergen war. Also war ich sehr beeindruckt, wie viel Schnee auf einmal lag, sobald wir ein bisschen höher gefahren sind. Saskia besitzt zum Glück ein zweites Set Skiausstattung und so stand ich das erste Mal auf Skiern. Wir sind dann zwei Stunden eine Langlaufroute gefahren und ich habe mich gar nicht sooo oft hingepackt. 




Das war noch ganz am Anfang. Am Ende war ich natürlich Profi.






Wieder bei der Ski-Hütte angekommen, haben wir uns unsere mitgebrachten Sandwiches und unseren Kakao schmecken lassen und uns noch ein Nutella-Crêpe gegönnt. Nicht, dass wir noch zu viele Kalorien verlieren. Danach haben wir uns Schneeschuhe ausgeliehen und eine kleine Schneeschuhtour gedreht. Schon während unserer Skifahrt wurde es immer nebeliger, und als wir die Schneeschuhe zurückgegeben haben, konnte man kaum noch 10 Meter weit sehen. Trotz anfänglicher Probleme, die Ausfahrt des Parkplatzes zu finden, haben wir es aber heil nach Hause geschafft. 



 






Am Dienstagvormittag sind wir auf der anderen Seite des Tals in die Berge gefahren, haben bei allen Viewpoints gehalten, ausreichend Fotos geschossen. Trotz des diesigen Wetters hatte man einen fantastischen Ausblick! Das ist auf meinen Handyfotos leider nicht so gut zu erkennen. Dann haben wir eine kleinere Wanderung gestartet, auf der wir noch weitere Viewpoints ausfindig gemacht haben. 







Am Nachmittag musste Saskia arbeiten und ich habe sie im Motorboot auf den See begleitet. Es hat zum Glück nicht geregnet, aber es war noch sehr behangen und diesig. Ich war fasziniert von Saskias Motorbootfahrkünsten und von all den Opfern, die Ruderer bringen müssen und war aber sehr froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Wasser ist mir nicht geheuer. 



Ich habe mich rechtzeitig ins Warme gerettet, und Saskia allein die nächste Kindergruppe coachen lassen. Eine sehr gute Entscheidung, worin ich mir spätestens sicher war, als sie zwei Stunden später völlig vom Regen durchnässt zurückkam.


Am Mittwoch sind wir noch ein bisschen durch Aix gelaufen und dann musste Saskia wieder arbeiten und ich habe am frühen Nachmittag wieder den Zug zurück genommen. Und eigentlich wäre das Örtchen noch einen zweiten Besuch wert.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Gala icam



Seit wir hier sind, haben wir davon gehört: die berühmte icam-Gala. Einmal im Jahr findet Ende Januar eine riesige Feier in der Uni statt, die vom 3. Jahrgang organisiert wird. Dadurch, dass gerade am Anfang alle unsere Freunde im dritten Jahr sind, haben wir schon Anfang September mitbekommen, wie aufgeregt über das Thema diskutiert wurde, Ämter verteilt wurden, etc. Es gibt auch immer ein Thema, wonach die Uni dekoriert wird. Das war aber lange streng geheim.


Im Dezember war es dann so weit: Die Bekanntmachung des Themas. Dazu gab es natürlich eine extra Party, einen Countdown und eine ganz schöne Show. Der gesamte dritte Jahrgang war im Stil der zwanziger Jahre verkleidet und haben nach einem auf den Countdown folgenden Film alle zusammen eine Choreo getanzt. Dazu gab es eine ziemlich starke Rede von mehreren Studenten, die überall im Saal verteilt waren. Dann wurde endlich nach vielem Raten das Thema genannt: „Au crépuscule d’un règne“. Ah, okay.

Seit dem war die Gala Gesprächsthema Nummer 1. Der dritte Jahrgang hatte viel freie Zeit, die sie komplett in die Vorbereitung gesteckt haben. Am Ende gab es Schichten (6- 12 Uhr, 12- 18 Uhr, 18- 24 Uhr und sogar 0- 6 Uhr) und die Armen waren dauerhaft übermüdet. Trotzdem sprachen alle, auch sie selbst, davon, wie unglaublich es wird und wie fantastisch es jedes Jahr ist


Das Schlimmste war es, ein Outfit zu finden. Am Ende habe ich mich für ein enges dunkelblaues Kleid mit Spitze an den Schultern und am Rücken entschieden, dazu schwarze Pumps, die ich tatsächlich geschafft habe, 7 Stunden zu tragen.




Die Gala war dann am 28. Januar. Pia hat mit ihrer Band gleich am Anfang gespielt (ab 21.30 Uhr), deswegen waren wir schon ganz früh da, als es noch relativ leer war. Während des Konzerts hat sich die Uni und der Saal, in dem sie gespielt haben, dann aber gefüllt. 











Es gab wirklich sehr viel Deko, jeder Saal nach einem anderen Reich, z.B. "L'Empire du Milieu", "Safari" oder "Sous les décombres de Pompéi" Aber ich fand nicht, dass man überwältigt war, wie wenig die Uni wiederzuerkennen war, wie alle anderen es fanden. 

In jedem Saal hat eine andere Musikgruppe oder ein DJ live gespielt. Aber auch da muss ich sagen, dass ich die Musik okay fand, aber nicht so toll wie alle anderen sie fanden. 


Die aus dem dritten Jahrgang haben alle die ganze Nacht lang hinter den Kulissen gearbeitet, also haben wir sie leider fast gar nicht gesehen. Ansonsten waren extrem viele Leute von außerhalb da, weil jeder icam-Student eine Person mitbringen kann und es am Ende noch mehr Karten gibt für Leute von außerhalb. Deswegen hat man ständig seine eigenen Leute verloren und kaum Leute gefunden, die man kannte. 



Pia und ich haben den Abend im Großen und Ganzen mit Charles verbracht und seinen Freunden, die er eingeladen hat. Auch wir haben einen Großteil des Abends damit verbracht, uns in unterschiedlichen Kombinationen zu verlieren, zu suchen und wiederzufinden. Dabei haben wir fast alle Säle angeschaut, ein paar Bier und Cocktails getrunken und sogar ein bisschen getanzt.

Zum Ende hin wurden die Menschen immer betrunkener und das Ganze immer ekliger. Wir selbst waren kaum angetrunken und letztendlich war die Gala auch nicht ganz unser Ding. Also waren wir ganz froh, als wir um halb 4 nach Hause gegangen sind, im Gegensatz zu Pia, die noch bis zum Ende um 5 Uhr geblieben ist. 


Fazit: Die Gala ist absolut überbewertet, aber für ein nächstes Mal wüsste ich ein bisschen besser, davon zu profitieren. Generell ist das nicht mein Ding, aber ich war sehr froh, den Abend mit Charles, aber auch mit seinen Freunden zu verbringen, die richtig nett und sehr witzig sind, die ich aber erst selten gesehen habe, weil sie nicht am icam sind. Das einzige, was ich richtig schade finde, ist, dass wir keine Fotos gemacht haben, vor allem keine „professionellen“ im Fotoraum.