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Sonntag, 16. Oktober 2016

Leben im Studentenwohnheim


der Eingang zum Studentenwohnheim

Ein Leben im Studentenwohnheim stellt man sich sehr aufregend vor… Es kann auch wirklich laut werden (inklusive schlechter Musik). Unter der Woche. Übers Wochenende fahren nämlich die meisten Studenten mit Koffern nach Hause, lassen sich ihre Wäsche von Mutti waschen und kommen erst am Sonntagabend mit ihrem Koffer wieder zurück. Am Wochenende ist das Wohnheim also wie ausgestorben und das einzig aufregende ist der Kampf um die Waschmaschinen unter denjenigen, deren Familie etwas weiter weg wohnt.


Alle Wohnungen haben auch diese wunderhübschen Balkone.

Die Sache mit den Waschmaschinen ist wirklich etwas nervig. Es gibt tatsächlich genau zwei Waschmaschinen für das ganze Wohnheim, keine davon mit Schonwaschgang, nur eine davon mit der Möglichkeit 60 Grad zu waschen.



Das Wäscheaufhängen wird dann zur nächsten interessanten Angelegenheit. Mein Zimmer ist winzig und ich habe keinen Wäscheständer. So sieht es dann manchmal aus, als hätte eine Horde Kinder versucht eine Höhle zu bauen, vor allem wenn ich meine Bettwäsche wasche, die natürlich nicht in den Trockner darf.


Ich muss aber nicht nur meine Wäsche selber waschen, sondern auch kochen, putzen und so weiter.


Und obwohl jeder der mich kennt um meine non-existenten Kochkünste weiß, belege ich vermutlich Platz 3 der Mitbewohner mit den besten Kochkünsten in unserer 10-Personen-WG. Nach Pia und Côme, dessen Familie in Dubai lebt, und der vielleicht deshalb kreativer bei seiner Essenswahl ist, weil er nicht jedes Wochenende mal was Anständiges gekocht bekommt. Die anderen belassen es bei Nudeln, Döner, Pizza und Mikrowellenhamburger.

Eigentlich ist das aber unser Glück. Unvorstellbar, wie es wäre, wenn sich jeder der 10 Mitbewohner jeden Abend und jede Mittagspause ein ganzes Menü kochen würde in dieser riesigen Küche… Sie ist so schon andauernd mit Nudeltöpfen besetzt, weshalb ich schon gelernt habe, Nudeln in der Mikrowelle zu kochen. Davon haben wir zum Glück jeder eine in unseren Zimmern.


Die Küche in ihrem saubersten Zustand seit langem! Einmal die Woche putzt hier nämlich zum Glück eine der sehr netten Putzfrauen.


Ordnung und Sauberkeit wird hier nämlich auch nicht sonderlich groß geschrieben. Das ist unser Gemeinschaftsraum, die Tische werden immer zu einer Tischtennisplatte missbraucht. Außerdem haben ein Basketballkorb und ein Fernseher mit Playstation Einzug gehalten.


der Gemeinschaftsraum vom Mädchenflur aus
von der Küche aus... An der Pinnwand hängt natürlich die Speisekarte vom nächsten Pizzaladen und dessen Telefonnummer

Mit unseren Mitbewohnern haben wir allerdings nicht so viel zu tun. Wenn wir morgens aufstehen, sind sie schon im Unterricht. Wenn sie Pause haben, arbeiten wir und wenn wir Pause haben, sind sie wieder im Unterricht. Auch abends essen wir fast nie mit ihnen zusammen, weil die Küche einfach zu klein ist, um alles gleichzeitig zu kochen.

und unser Ausblick auf den Campus. Wir wohnen im 3. Stock.

Mit meinem Zimmer bin ich aber wirklich zufrieden. Es ist sehr klein, aber es ist Platz für alles außer für Unordnung. Wenn man plötzlich im gleichen 9qm-Raum schläft, isst, sein Essen zubereitet, Wäsche zu hängen hat, arbeitet, abwäscht, und sich frisch macht, hat doch etwas höhere Anspüche an Ordnung und Sauberkeit. Ansonsten ist es aufgrund der weißen Wände und Schränke wirklich wandlungsfähig. Es ist ganz lustig zu sehen, was jeder Student aus exakt dem gleichen Raum macht. Auch mein Zimmer ist mittlerweile fast fertig eingerichtet.

Ja, das ist ein Stoffkaktus.


Das einzige wirklich ärgerliche Problem ist das Internet. Nachdem Pia und ich uns einen Router zugelegt haben, haben wir in der Regel wirklich ganz akzeptables Wlan. (Eigentlich gibt es nur Ethernetanschlüsse.) Manchmal, in der Regel freitagabends, wollen allerdings alle Studenten gleichzeitig ins Internet und schon kann man es den ganzen Abend vergessen. Pia hat letztens sogar ihrem Computer von ihrem Handy Hotspot gegeben. Ich sollte mir auch bald mal einen Handyvertrag mit 20GB mobile Daten zulegen…

Übrigens: Pia hat auch über unseren Ausflug ans Meer berichtet: https://mavielilloise.wordpress.com/2016/10/12/ein-tag-am-meer/
Ihr solltet unbedingt vorbeischauen, denn sie hat nicht nur die Fotos geschossen, auf denen ich zu sehen bin, sondern noch viele weitere, die alle sehr gelungen sind!

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