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Mittwoch, 5. Oktober 2016

Lille ma ville



Da ich weiß, dass mindestens einer meiner Leser noch nicht mal weiß, wo Lille liegt, geschweige denn sich irgendetwas darunter vorstellen kann, dachte ich, ich stelle euch meine Wahlheimat für ein Jahr mal etwas vor. 


Dieser Post wird ein bisschen fotolastig, obwohl ich weder über entsprechende Fähigkeiten, noch beeindruckende Technik verfüge. Ich hoffe ihr gewinnt trotzdem einen guten Eindruck.

 























Lille ist gar nicht so klein: mit 230.000 Einwohnern offiziell Großstadt und nach Paris, Lyon und Marseille der viertgrößte Ballungsraum in Frankreich. Hier herrschen auch wirklich urbane Verhältnisse. Bei den Express-Supermärkten die bis 22 Uhr und auch sonntags geöffnet haben, kommt man über das Fehlen Berliner Spätis ganz gut hinweg.

Das schöne ist, dass in Lille eigentlich jedes Wochenende irgendetwas besonderes los ist. Dass es einem hier langweilig wird ist unmöglich. 

am Wochenende der Braderie...

Lille ist auch super vielfältig! Und besonders im Bezirk Wazemmes sehr international.


Das ist das größte Einkaufszentrum in Lille: zwischen den beiden Bahnhöfen und vor dem Businessviertel.

Ein paar Eindrücke von der Altstadt: 



"L'hospice de comptesse", das alte Hospiz aus dem 13. Jahrhundert, ist heute ein Museum.
La Place aux Oignons
Hier zu essen ist teuer aber lecker.






 




















 
Notre-Dame-de-la-Treille, hinten die alten Teile, vorne die neue Fassade.


Die "Hauptstadt Flanderns" hat natürlich auch architektonisch oft holländischen Einschlag.


Das Geburtshaus von Charles de Gaulle, wohl bekanntester Lillois
 





















Ein Ort an dem ich immer nur bei Gegenlicht bin.

Nicht mehr Altstadt, sondern im Zentrum: der Palais Rihour

Das ist die Zitadelle von Lille, bei uns in der Nähe, in der wir aber noch nie waren, weil sie zu militärischen Zwecken genutzt wird. Aber der riesige Park um sie herum wird viel von den Lillois genutzt. Hier befindet sich auch der Zoo und befand sich der Rummel.

Das überraschendste an Lille ist vermutlich die weit verbreitete Veganerszene. Und das in einem Land, in dem es oft sogar schwierig ist etwas Vegetarisches zu finden! Sogar in den normalen Supermärkten findet sich immer eine große Auswahl, aber es gibt auch einige Bioläden und vegane Geschäfte.


nicht der einzige "go vegan"-Sticker in Lille, und nicht die einzige Karte mit großem vegetarischen und veganen Angebot


Viele Produkte kommen aus Deutschland, das ist echt witzig. In diesem Geschäft habe ich sogar Veganz-Produkte gefunden! Aber natürlich gibt es auch vieles aus den Niederlanden.
Hier war ich auf der Suche nach Hafermilch und hab mich letztendlich auch zwischen mehreren französischen für eine deutsche entschieden, obwohl ich die Marke nicht kannte.

Natürlich ist dann auch die Hipsterszene nicht weit. Und laut Expertin Pia soll es wohl auch ein gutes Angebot an Second-Hand-Läden geben, was ja sonst auch nicht zu den Stärken Frankreichs gehört.


Allerdings gibt es auch wirklich viel Armut in Lille. Mehr als in Berlin würde ich sagen. Oft bitten einen Obdachlose nach Geld, aber die Menschen hier geben auch öfter Geld als in Berlin. Außerdem sieht man mehr Sinti und Roma als in Berlin.


Zudem wohnen wenige Menschen, die hier arbeiten, wirklich in Lille. Von meinem Tutor über die Putzfrau bis hin zur Mitarbeiterin der Bank meines Vertrauens – die meisten wohnen so einige Kilometer entfernt.


Dafür wohnen umso mehr Studenten in Lille. Genau genommen ist Lille sogar die Stadt mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Studenten. Und das merkt man auch…


Die Platanenalleen sind typisch für unser Quartier Vauban.
Ebenfalls bei uns um die Ecke.






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