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Mittwoch, 19. Oktober 2016

Mes loisirs



Mich haben schon so viele Freunde gefragt, was ich hier so für Hobbys habe, und ich habe das nie so richtig beantwortet, weil ich ungerne Dinge ankündige bevor sie feststehen und das alles eine längere Anlaufzeit brauchte. Und weil es tatsächlich gar nicht so wenige Hobbys sind…

Französischunterricht

Woooow, ihr Hobby ist Französischunterricht… Nein, natürlich nicht, aber meine freiwillige Freizeitaktivität trotzdem. Weil wir nicht studieren, ist der Kurs für Pia und mich weder verpflichtend noch werden wir bewertet.
Es ist super stressig, das in unseren Montagabend zu integrieren: Wir haben um 17:30 Feierabend, der Unterricht geht von 18:15-20:15, um 20:00 beginnt Hockey und irgendwann muss man ja noch Abendessen, sich umziehen und seine Tasche umpacken.
Trotzdem gehe ich eigentlich gerne dorthin. Es ist wie Schule, nur cooler. Unsere Lehrerin ist abgesehen von manchen sexistischen Aussagen echt nett, die Gruppe besteht aus richtig coolen Leuten und wir haben immer etwas zu lachen. Außerdem bin ich viel motivierter zu lernen, weil ich es ja freiwillig mache und zudem ein Ziel vor Augen habe: C1. Allerdings wissen wir noch nicht ob wir es in Frankreich ablegen können, weil der erste Termin recht früh ist und der zweite während eines Seminars.

Hockey

Ich habe ja in der Schule ein Semester sehr viel Spaß am Hockeyspielen gehabt, also habe ich diesen Hochschulsport gewählt. Das icam hat ein großes Sportangebot, von denen wir so viele wählen können wie wir wollen und die alle nichts kosten.
Das Hockeyfeld ist ein Fußballfeld kurz vor Lille. Ja, immer draußen, auch im Winter. Es fahren immer einige aus der Mannschaft mit Auto und der Rest wird mitgenommen. Manchmal wenn es nicht genug Autos gibt, werden Taschen und Schläger im Auto verstaut und hingejoggt. Nachdem wir Deutsche uns aber beim ersten gut blamiert haben, werden wir jetzt eigentlich immer gefahren. Ein Glück…
Die Hockeymannschaft ist theoretisch ein gemischtes Team, praktisch sind wir dort oft die einzigen Mädchen. Das ist aber kein Ding, auch wenn es Mädchen wären, wären wir schlechter und langsamer. Es gibt aber wenigstens noch andere Anfänger und es wird von Mal zu Mal besser. Die letzte Dreiviertelstunde spielen wir immer alle zusammen ein Match. Pia und ich wurden jetzt sogar schon einmal in eine Mannschaft gesteckt, ein gutes Zeichen. Wenn ich mit dem Trainer, einem Studenten aus dem vierten Jahr, in einer Mannschaft bin, werde ich immer dem Angriff zugeteilt, sonst habe ich aber auch schon mehrmals Mittelfeld und einmal Abwehr gespielt.
Wir Anfänger könnten uns natürlich besser einbringen, wenn wir unter uns spielen würden, aber so sind wir immerhin genügend Spieler und lernen auf die harte Tour. Dabei wünsche ich mir oft Gebissschutz und Schienbeinschoner, erst recht, nachdem vorgestern wirklich ein anderer Spieler mir aus Versehen sehr hart gegen mein Schienbein geschlagen hat. Ansonsten wurde mir schon gesagt, dass ich gut mitdenke, mich freilaufe und Gegner decke. Das ist dann auch schon alles, womit ich mich positiv ins Spielgeschehen einbringen kann und ein bisschen versuche, meine mangelnden Fähigkeiten auszugleichen.
Hockey soll generell um einiges fairer als z.B. Fußball sein, und bei uns läuft es tatsächlich auch immer überaus fair ab. Es gibt ein paar Spieler, die nicht gerne an uns abgeben, aber das ändert sich meist, wenn sie merken, dass man den Ball nur noch mit 50%iger Wahrscheinlichkeit verliert.
Um 22 Uhr geht es dann im Auto zurück zum icam, wo uns die Älteren absetzen und weiter nachhause fahren.




Hiphop

Ich bin echt froh, hier wieder tanzen zu können. Der Hiphop-Kurs wird auch direkt vom icam angeboten und findet dienstags von 18.30 bis 20.00 im Keller im Sportraum des „bureau des sports“ statt. Der war ein bisschen verwahrlost und zugestellt, aber jetzt haben wir eine recht große freie Fläche. Das ist dann auch schon alles. Spiegel werden beantragt, Boxen beschränken sich auf eine kleine Bluetoothbox mit der man eher im Park Musik hören würde. Dafür haben wir einen super Trainer, ein Lehrling im 4. Jahr. Er weiß echt was er tut, hat schon viel Erfahrung gesammelt und gibt auch nebenberuflich mehrere Kurse an richtigen Tanzschulen. Er legt viel Wert auf die ganze Körpersprache und die Harmonie mit der Musik, trainiert zwischendurch immer gern unsere Koordination und versucht immer, dass wir noch mehr aus uns herauskommen.
Wir sind immer eine kleine Gruppe, bisher nie mehr als vier Personen, aber immerhin oft andere Leute. Wenn alle an einem Tag da wären, kämen wir vielleicht auf acht. Das hat zumindest den Vorteil, dass unser Trainer auf jeden einzeln eingehen kann und wir alles durchgehen können bis wirklich jeder es kann.

Das Chaos beschränkt sich nunmehr auf diese zwei Kammern, die vom eigentlichen Sportraum aus zugänglich sind.

Spanischunterricht

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich übermotiviert bin, neue Sprachen zu lernen? Bestimmt, mehr als einmal. Trotzdem konnte ich mich davon abhalten hier z.B. Russisch oder Portugiesisch anzufangen. Stattdessen habe ich mich entschieden, meine Spanischkenntnisse aufrechtzuerhalten. Wir haben die Möglichkeit, das unter der Woche in unserer normalen Arbeitszeit zu machen, solange wir immer noch alles weitere hinkriegen. Da der Spanischunterricht der Studenten stattfindet, während wir Deutschunterricht geben, haben wir uns entschieden, an zwei Kursen der Auszubildenden teilzunehmen.
Die Auszubildenden haben nämlich nur eine Stunde die Woche Unterricht in ihrer zweiten Fremdsprache, also belegen wir am Donnerstag nach der Mittagspause einfach zwei Kurse hintereinander. In den beiden Kursen werden verschiedene Themen behandelt und beide werden von Muttersprachlern gegeben, also ist das eine echt gute Chance für uns. Es klingt jetzt auch wieder seltsam, das als Hobby zu bezeichnen, aber eine freiwillige Beschäftigung ist es allemal und wenn ich Zeit habe, mache ich sogar die Hausaufgaben und lerne die Vokabeln.



Rock

Rock tanzen zu können ist hier mehr als gut angesehen. Es kommt eher selten vor, dass jemand nicht Rock tanzen kann. „Schon unsere Eltern haben Rock getanzt und wir tun es immer noch. Aber das ist natürlich nicht allen Schulen so, fast nur am icam. Es hängt einfach mit der sozialen Schicht zusammen. Das klingt jetzt blöd, aber es ist so.“, hat mir einmal ein sehr netter Junge auf einer Party erzählt. Und sie tanzen es wirklich alle, wenn nicht mehr im Tanzkurs, dann auf Partys, im Club, immer wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Also üben auch wir fleißig jeden Donnerstagnachmittag nach dem Spanischunterricht. Im Kurs sind vor allem Studenten aus dem 1. Und 2. Jahr. Am Anfang habe ich mich schwergetan, mich führen zu lassen, vor allem wenn ich mir sicher war, dass ich es besser weiß, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Wenn ein Junge richtig gut tanzen und führen kann, muss man als Mädchen eigentlich kaum noch etwas tun. Da bin ich dann doch froh, nicht führen zu müssen, und einfach viel weniger Arbeit zu haben.

Des Weiteren

An der Katholischen Uni gibt es auch ein Sportangebot, dass von jedem mit einer entsprechenden Karte besucht werden kann. Es gibt dort Kurse wie Jump, Pilates und Bauch-Beine-Po und auch einen großen Fitnessraum mit vielen Geräten. Die Karte ist für 5€ erhältlich und das Abonnement für 15€ im Monat. Ich war bisher einmal dort und glaube, dass ich mir morgen ein solches Abonnement holen werde, denn nur Hockey und Hiphop ist dann doch ein bisschen wenig Sport. Vielleicht mache ich dann mittwochs Zumba und Bodysculpt und Freitag Step und bei Lust noch irgendwas im Fitnessraum. Das soll das einzige sein, das ich ankündige, bevor es feststeht. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, was daraus wird…

1 Kommentar:

  1. Haha du legst ja richtig los. Aber was ist denn mit Englisch meine Liebe? :D herzlichste Grüße Caroo

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