Le marché de Wazemmes
Ganz in der Nähe vom icam findet jeden Sonntag, Dienstag und
Donnerstag vormittags ein großer Markt statt. Pia und ich gehen immer sonntags
hin. Es ist faszinierend was es dort alles gibt. So manches habe ich noch nie
gegessen oder sogar noch nie vorher gesehen. Es gibt alles Mögliche: Blumen,
Matratzen, Klamotten, Haushaltswaren, Spielzeug, Süßigkeiten, Kosmetik, Elektronik, Törtchen, alle
erdenklichen Gewürze, Fisch, Fleisch, Käse und natürlich ganz viel Obst und
Gemüse.
In der Mitte der Markthalle, die sich im Zentrum des Marktes befindet,
gibt es sogar Gemälde zu kaufen, und manchmal malen die Künstler dort live. Um
den Markt herum stehen Stände mit internationalen Snacks: asiatisch,
orientalisch, afrikanisch, elsässisch… Es ist immer ein buntes Treiben, es
riecht herrlich nach frischen Kräutern und Oliven und die Marktschreier
überbieten sich mit günstigen Angeboten. Wir kaufen vor allem Obst und Gemüse,
Kartoffeln, all sowas. Je später die Stunde desto billiger die Preise und am
Ende wird sogar manches verschenkt, wenn es weg muss.
Die Berge an Fleisch und Fisch haben mich allerdings eher
abgestoßen und in mir wieder den Wunsch erweckt, meinen Fleisch- und
Tierproduktkonsum deutlich zu reduzieren.
Falls sich also jemand gefragt hat, warum ich Döner esse und dann in
Veganläden unterwegs bin und Hafermilch kaufe: Ich steck mich in keine
Schublade, aber momentan esse ich in der Regel zuhause vegan und unterwegs
nicht vegan.
Der Marktplatz an einem Sonntagnachmittag während der Reinigungsarbeiten... Danach ist es immer erstaunlich wie leer der Platz ist im Vergleich zu den Menschenmassen und der Latstärke am Vormittag. |
L’église du Sacré-Coeur
Das erste Mal als ich dort in der Messe war, war der Bischof
von Lille da, weil die Gemeinde einen neuen Priester „bekommen“ hat. Das war
ein cooler Zufall.
Aber auch sonst gehe ich gerne dorthin. Die Messe ist immer
gut besucht und die Menschen sehr nett und offen. Das Durchschnittsalter ist
auch im Verhältnis zu dem der Berliner Kirchen super jung und viele bringen
sich aktiv ein.
Obwohl das Programm, die Lesungen, Psalme und Lieder alle in
gedruckter Form in die Hand gegeben wird, ist es noch schwierig für mich alles
zu verstehen, zumal die Akustik nicht besonders gut und die Sprache oft recht
veraltet ist. Außerdem kann ich immer noch nicht einmal das Vater Unser
komplett auf Französisch, ganz zu schweigen vom Glaubensbekenntnis etc., und es
ist immer ein seltsamer Moment, wenn alle das aufsagen und nur ich schweigend
da stehe. Trotzdem freue ich mich immer, dort zu sein, mit anderen Menschen zu
singen und zu beten und in der besonderen Kirchenathmosphäre zur Ruhe zu kommen
und ein paar Dinge zu hinterfragen.
Auch von innen ist die Kirche sehr schön. Das einzige was
fehlt sind richtige Kirchenbänke. Aus irgendeinem uns nicht bekannten Grund
stehen in allen Kirchen in Lille nur Stühle, das ist schade und unpraktisch.
La Vieille Bourse
Im Innenhof der alten Börse am Grand‘ Place befindet sich
heutzutage ein Flohmarkt. Ich glaube, Pia und ich könnten beide stundenlang
dort verbringen und eigentlich tun wir genau das auch recht oft. Es gibt alte Bücher, Postkarten, Plakate,
Karten, Porzellangeschirr, …
Auch in mein Zimmer haben es natürlich einige Exemplare
geschafft:
Die Cover von La Vie Parisienne und Vogue aus den Jahren 1918 und 1921.
Diese Postkarten habe ich gestern erst erstanden, deswegen hängen sie noch nicht. |
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